Samstag, 1. Juni 2013

Über Technologie – Fluch und Segen, Alpha und Omega

Zuerst, da wart das Feuer und der Mensch. Und der Mensch, der gelernt hatte das Feuer zu verwenden um daraus seinen Nutzen zu ziehen. Er brat seine Nahrung auf das er sie verträglicher mache für seinen inneren verköstigungs Prozess. Es bot im Schutz vor wilden Tieren und spendete ein warmes heilendes Licht. Und so geschah es, das der Mensch sich veränderte. Durch das Licht welches das Feuer ergab wurde die Nacht zum Tag. Und der Mensch erkannte die Macht im Feuer die ihn herrschend über jegliches Geschöpf machte, das es nicht erkannte. Er gewann die Kontrolle. Die Kontrolle über die erste Technologie. Eine Technologie die so viel Wohlstand und Last vom Menschen nimmt, und gleichzeitig dazu fähig ist, die Masse in Flammen höllischem Schmerzes zu ersticken.

''Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise.'' - Wernher von Braun

Was die Wissenschaftlichen Errungenschaften angeht können wir sagen: Das Reichtum an wertvollen Erfindungen nimmt exponentiell zu. Das liegt zudem daran, das aus jeder Erfindung oder Erkenntnis viele neue Erfindungen oder Erkenntnisse erstellt werden können.

Und damit können wir uns doch Glücklich schätzen. . . oder? Mann könnte doch behaupten: Die Technologien machen das Leben einfacher, offener für ungeahnte Möglichkeiten und gerechter.

Wir können mit Highspeed Zügen in kürzester Zeit unseren Standpunkt zu belieben verändern.
Über Smartphones und Internet haben wir ununterbrochen eine Verbindung zu allem dort veröffentlichtem Wissen, Apps die uns die kürzeste Route zum nächsten Fast Food Restaurant schildern und eine weitere App die uns spaßige Unterhaltung bietet.
Menschen mit körperlichen Behinderungen oder Menschen die ihr Bein verloren haben können durch mechanische Implantate wieder gehen. Ja, es ist wahrlich ein Segen.

Aber was würdet ihr denken wenn ich nun behaupten würde: ''Jeder Wissenschaftliche Fortschritt, ist ein Fortschreiten von der Menschheit.'' Na? Hat diese Behauptung nun einige fragende Gesichter hervorgebracht?

Ich möchte diese Behauptung mit einer kleinen Vision verstärken die so Realitätsfern gar nicht zu sein scheint. Oder eher nicht mehr so Realitätsfern. . .

Die hier beschriebene Situation spielt Jahre in der Zukunft. Vielleicht sind es 30, 50 oder 100 Jahre.
Der Mensch von Heute wacht jenen Morgen aus seinem Schlaf. Er besitzt ein kleines Mobil. Das kleine Mobil trägt den Menschen in moderater Geschwindigkeit durch seinen Alttag.
Der Mensch von Heute hat hier und dort Implantate. Durch Implantate kann der Mensch schwere Lasten leichter tragen. Auch seine Sinneseindrücke konnte er durch sie steigern – er kann schärfer und ferner sehen, explizierter hören oder genauer fühlen. Dieser Implantate sind allerdings teuer, und so ergibt es sich, das nur Personen mit dem gewissen Etwas über diese Implantate besitzen, die sie zu stärkeren Wesen etablieren.
Der Mensch von Heute zieht sein Wissen und seine Fähigkeiten wie dem Klavierspielen oder dem Zeichnen aus dem Weltweiten Netzwerk und überträgt diese in seine Implantate um sie auszuführen.
Der Mensch von Heute hat den körperlichen Sterbeprozess besiegt. Die Medizin ist so weit, einen Menschen ein nahezu ewiges Leben zu gewährleisten. Ein Leben das nur noch durch den Mord besiegt werden kann. Aber auch nicht jeder kann sich dieses ewige Leben leisten, und so wurde das Leben käuflich.

. . .Dies ist eine sehr futuristische und sicher auch extremisierte Vision der Zukunft – oder vielleicht auch nicht. Aber was ist nun so schlimm an dieser Zukunft?

''Jeder Fortschritt ist ein Fortschreiten von der Menschheit.'' In dieser Zukunft ist der Mensch ein Geschöpf dem es nicht behagt zu laufen. Es hat es nicht nötig. Ein Geschöpf, dem es nicht behagt Muskeln aufzubauen oder zu lernen. Es hat es nicht nötig. Einzelne Geschöpfe, die durch Implantate oder futuristischen Waffen zu Superlativen werden, und andere, die zurück zum Tier degradiert werden.
Aber was ist, wenn der Mensch nichts mehr hat was er selbst tun muss?
Ist er überhaupt noch ein Mensch, oder hat er sich in einen Roboter entwickelt?
Was bleibt von der Menschlichkeit übrig?
Ist es denn nun ein ''Fortschritt'', wenn der Mensch immer mehr zu etwas wird, was er nicht ist?
Es ist eine der Betrachtungen die schon der große Galileo Galilei ausgesprochen hatte.

Ich zitiere: ''Ich halte dafür, dass das einzige Ziel der Wissenschaft darin besteht, die Mühseligkeit der menschlichen Existenz zu erleichtern. Wenn ein Wissenschaftler, eingeschüchtert durch selbstsüchtige Machthaber, sich damit begnügen, Wissen um des Wissens willen aufzuhäufen, kann die Wissenschaft zum Krüppel gemacht werden, und eure neuen Maschinen mögen nur neue Drangsale bedeuten. Ihr mögt mit der Zeit alles entdecken, was es zu entdecken gibt, und euer Fortschritt wird doch nur ein Fortschreiten von der Menschheit weg sein. Die Kluft zwischen euch und ihr kann eines Tages so groß werden, dass euer Jubelschrei über eine Errungenschaft von einem universalen Entsetzensschrei beantwortet werden könnte.'' - Aus Berthold Brechts Werk ''Leben des Galilei''.

Und genau diese Situationen hatten wir bereits und sie werden auch weiterhin geschehen!

Die Atomkraft ist beispielsweise die Erfindung gewesen, die dem Menschen eine Stromquelle zu bieten. Doch dann waren es die ''selbstsüchtigen Machthaber'' die aus der Atomkraft die Zerstörerwaffe überhaupt erschufen, die Atombombe.

Der Mensch hat heute eine Macht in der Hand, die er nicht mehr in der Lage ist richtig zu verwenden. Und was würde passieren, sollten wirklich extrem ''selbstsüchtige Machthaber'' an die Macht gelangen, mit Biowaffen im Gepäck. Biowaffen, die in der Lage sind in wenigen Augenblicken eine Welt auszulöschen.

Er spielt mit dem Feuer, und das Feuer wird ihn fressen wenn er es nicht in Zaun halten kann.

Und mit diesen Worten.
Macht es Gut.
Dr. Nous ~

2 Kommentare:

  1. Aber wer gebietet den Menschen einhalt?
    Wer sagt ihnen genug ist genug und wer sagt uns wann ist genug ?
    Stillstand ,im Leben eines Menschen ist undenkbar.Jeder will mehr und besser als der Beste sein .
    Aber was und wann ist es das Beste ,wann ist genug ?
    Diese Fragen kann keiner beantworten , denn es gibt immer bessere....

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  2. Damit kann man es aus meiner Sicht nicht entschuldigen.
    Man sollte an die Vernunft im Menschen appellieren, den die Vernunft ist schließlich die Fähigkeit die uns höher stellen soll als das Tier.
    Aufklärung und Aktivismus ist der Weg.
    Die kollektive Weltanschauung hat nur die Grenze, die das Kollektiv bildet. Wenn die ersten anfangen diese Grenzen zu öffnen kann man eine gemeinsame Vernunft erreichen.

    Darauf will ich hoffen ~

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